Max-Planck-Institut Für Biologie Des Alterns / Hammeskrause Architekten

Projektdetails:
Ort: Köln
Typ: Gesundheit – Büro Nettogeschossfläche
: 8.600 m²
Bruttogeschossfläche: 20.340 m²
Architekten: hammeskrause architekten bda
Team: Dipl.-Ing. Markus Hammes, Dipl.-Ing. Uwe Beierbach, Dipl.-Ing. Peter Just, Dipl.-Ing. Joachim Klüsekamp, Dipl.-Ing. Claudia Büchler, Dipl.-Ing. Nicole Steinbach-Falch

Bei der Planung neuer Forschungsbauten steht man selten vor einem beengten innerstädtischen Grundstück.
Aber so war es auch hier, die Nähe zur Universitätsklinik Köln lässt den Standort trotz des wenig großzügigen Flächenangebots als eine gute Wahl erscheinen. Neben der Notwendigkeit, in unserem Wettbewerbsbeitrag eine Lösung für diesen ungewöhnlichen städtebaulichen Kontext zu finden, stellte sich auch die Frage nach der Innenorganisation des Gebäudes. Große, dicht gepackte Laborlandschaften direkt angrenzend an Kommunikationszonen zur Verfügung zu stellen, war das erklärte Ziel der Wissenschaftler als Grundlage ihrer Arbeit.

Auf dem omnidirektionalen Grundstück gliedert sich das realisierte Gebäude nun geometrisch klar in die heterogene Bebauung ein, besetzt alle relevanten Grundstückskanten als wäre es schon immer da gewesen und erzeugt so einen passenden städtebaulichen Kontext. Der Neubau sollte einen ausreichenden Abstand zur umgebenden Bebauung wahren und nicht in die Höhe ragen, sondern einen verdichteten Stadtraum schaffen. Für den großen kubischen Baukörper war eine flachere Optik wünschenswert, um nicht die Nachbarschaft von Klinikgebäuden und Wohnhäusern zu dominieren.

Aus den besonderen funktionalen und organisatorischen Anforderungen der integrierten Labor-Büro-Cluster heraus wurde ein räumliches Konzept zur Anordnung und Verknüpfung der einzelnen Abteilungen entwickelt. Der Gebäudekörper gliedert sich in klassischer Weise horizontal in ein Erdgeschoss für Infrastrukturfunktionen, die Stockwerke für die wissenschaftlichen Bereiche und das Dachgeschoss für Haustechnik und Hygienelabore. Im Zentrum des kompakten, dichten Gebäudes bildet das Atrium den Mittelpunkt aller Aktivitäten und eine Schnittstelle zwischen interner und externer Kommunikation. Der Haupteingang bietet einen direkten Zugang zum Forschungszentrum, wobei die gesamte Raumstruktur und die verschiedenen Erschließungswege sofort beim Betreten ersichtlich sind. Ein Schwerpunkt in der inneren Gliederung ist die horizontale Struktur der Forschungsbereiche. Alle Abteilungen, Auf nur zwei Stockwerken reihen sich Forschungs- und Nachwuchsgruppen aneinander. Jeder dieser Bereiche kann entweder über den zentralen Gebäudekern oder seitlich von Abteilung zu Abteilung erreicht werden. Die Forschungsbereiche blicken alle auf das Atrium, um die gewünschten Sichtbeziehungen zwischen der wissenschaftlichen Arbeit im Labor und den vorbeiziehenden Besuchern, Gästen und Mitarbeitern zu schaffen.

Das Atrium als Kommunikationszentrum hat ein dreieckiges Oberlicht, das sich auf halber Höhe über die gesamte Fläche erstreckt; das Glasdach ist als Gitterschale mit zweiachsiger Krümmung konstruiert.

Bei der Materialwahl für die Fassaden wollten wir dem städtebaulichen Kontext trotzen, dem Gebäude ein respektables und nachhaltiges Erscheinungsbild verleihen und gleichzeitig den Aspekt des Alterns in Würde nicht verleugnen, der die Arbeiten im Inneren thematisiert. So erhielten die verschiedenen Bereiche jeweils eine unterschiedliche, aus ihrer jeweiligen Funktion entwickelte Fassadenbehandlung. Während das Dachgeschoss mit seinen weißen Betonflächen Ruhe und Geschlossenheit ausstrahlt, erhalten die wissenschaftlichen Ebenen darunter durch den Einsatz von Tombaklatten einen schimmernden Effekt.

© hammeskrause architeken © hammeskrause architeken © hammeskrause architeken Schnittplan